Engagement braucht Räume

Workshop Nr. 3 auf der re:publica 2025

Berlin ist voller leerer Räume – und voller Initiativen, die keinen Ort für ihre Arbeit finden. Genau hier setzt engagiertes.berlin an. Auf der re:publica 2025 haben wir gemeinsam mit Engagierten, Kulturschaffenden, Raumanbieter innen und Stadtmacher innen diskutiert: Wie können digitale Lösungen dabei helfen, Räume fürs Engagement zugänglicher zu machen?

Im Mittelpunkt stand die Frage: Was braucht eine Plattform, damit Räume nicht nur sichtbar, sondern auch nutzbar werden? Dabei wurde klar: Vertrauen, Transparenz und gute Kommunikation sind genauso wichtig wie Datenbankeinträge.

Räume sind mehr als Räume

Räume sind nicht neutral – sie spiegeln die Werte der Menschen wider, die sie nutzen. Viele Initiativen suchen deshalb nicht einfach irgendeinen Raum, sondern einen, der zu ihrer Arbeit passt . Für beide Seiten – Suchende und Anbietende – stehen zwei zentrale Fragen im Mittelpunkt:

  • Wer ist mein Gegenüber?
  • Wie kann ich sicher sein, dass mein Vertrauen nicht enttäuscht wird?

Diese Fragen begleiten den gesamten Prozess der Raumnutzung: von der Suche über die Vermittlung bis zur Nutzung selbst.

Was engagiertes.berlin leisten kann – und was nicht

Eine digitale Plattform allein kann die Raumnot in Berlin nicht lösen. Räume entstehen durch  Beziehungen, Kommunikation und Vertrauen . Aber: engagiertes.berlin kann helfen, diese Beziehungen vorzubereiten und zu erleichtern. Die Plattform übernimmt dabei die Rolle eines  kuratierenden Raumverzeichnisses – ohne Login, ohne Datenspeicherung, aber mit einer klaren Struktur und hilfreichen Filterfunktionen.

Ideen aus dem Workshop: So kann das Raumtool besser werden

Trotz des bewusst einfachen Einstiegs ohne Login wurden viele Ideen entwickelt, wie das Tool menschlicher, vertrauenswürdiger und hilfreicher werden kann:

  1. Räume brauchen Geschichten
    Persönliche Zitate, Bilder, Erfahrungsberichte von Raumanbietenden oder Nutzer*innen schaffen Nähe und Orientierung.
  2. Feedback stärkt Qualität
    Ein internes Feedbackformular ermöglicht Rückmeldungen zur Nutzung.
    Ein anonymes Bewertungssystem könnte Vertrauen schaffen – mit klaren Regeln zur Vermeidung von Missbrauch.
  3. Vertrauen kennt Zeichen
    Ein "Community-getestet"-Tag kennzeichnet Räume, die bereits genutzt und positiv bewertet wurden – ein sichtbares Signal für Qualität.
  4. Regeln schaffen Klarheit
    Ein Code of Conduct und begleitende Artikel oder Checklisten helfen, Erwartungen zu klären und Unsicherheiten abzubauen.

Ausblick: Ein digitales Raumtool mit echter Wirkung?

Die Diskussion zeigte: Das Potenzial reicht weit über eine einfache Liste hinaus. Langfristig könnte engagiertes.berlin ein vollwertiges Raumtool entwickeln – etwa mit:

  • Nutzer*innenprofilen und Verifizierung
  • Buchungsfunktion und In-App-Kommunikation
  • Checklisten zu rechtlichen und organisatorischen Fragen
  • Ratingsystemen und Community-Gütesiegeln

Kurz gesagt: Ein Airbnb fürs Engagement – zugeschnitten auf Berliner Initiativen.

Vertrauen, Regeln und Sichtbarkeit: Ergebnisse aus der Gruppenarbeit

In mehreren Kleingruppen wurden konkrete Anforderungen für eine funktionierende Raumvermittlung gesammelt:

Vertrauen stärken:
  • Ein Code of Conduct, den alle unterzeichnen
  • Verifizierungen und persönliche Kontakte
  • Informationen zu Werten, Zielgruppen und No-Gos
Organisation vereinfachen:
  • Klar definierte Pflichtfelder im Kontaktformular
  • Rechtssicherheit (Versicherungen, Treuhandlösungen)
  • Unterstützung durch Partnerdienste (z. B. Reinigung, Technik)
Kontaktaufnahme verbessern:
  • Rechtliche Infos kompakt aufbereiten
  • Templates für Anfragen
  • Interne Feedbackmöglichkeit nach Nutzung

Unser Fazit von der re:publica

Ohne Räume bleibt Engagement unsichtbar. Doch Räume sind mehr als Quadratmeter – sie sind Orte der Begegnung, Zusammenarbeit und Sichtbarkeit. Der Workshop hat gezeigt: Eine digitale Struktur kann den Zugang erleichtern, aber nur, wenn sie Vertrauen aufbaut und Menschen einbindet.

Das Raumtool von engagiertes.berlin soll genau das leisten – niedrigschwellig, transparent und gemeinsam mit der Community entwickelt.